Interview Ablauf Medizinertest 2016 (Teil 2) - Interview mit einer erfolgreichen Teilnehmerin aus 2016
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Julia hat den Medizinertest (TMS) 2016 geschrieben. Im ersten Teil unseres Interviews hat sie uns bereits verraten, wie sie sich vorbereitet hat. Im heutigen zweiten Teil berichtet sie von ihren Erfahrungen während des Testtags.
Erzähl uns doch mal von deinen Erfahrungen am Tag des TMS. Wo hast du den Test geschrieben? Wie war die Stimmung dort?
Ich habe den Test in Friesenheim bei Freiburg geschrieben. Insgesamt waren wir dort etwa 400 Testteilnehmer. Natürlich war die Stimmung sehr angespannt. Nach der Mittagspause kamen ein paar Testteilnehmer auch nicht mehr zurück.
Fandest du den Testtag sehr anstrengend?
Ja, ich fand es wirklich sehr anstrengend. Zum letzten Untertest war ich völlig ausgepowert und war sehr langsam. Aber das geht allen so und ist also kein Grund zur Sorge! Unbedingt würde ich noch unmittelbar vor Testbeginn und in der Mittagspause auf die Toilette gehen, denn jede Sekunde während des Tests ist wertvolle Bearbeitungszeit.
War der Schwierigkeitsgrad der Probematerialien vergleichbar mit dem richtigen Test?
Nein, ich fand den richtigen Test deutlich schwerer. Das hatte sicher auch mit Stress zu tun, aber vor Allem waren einige Aufgabengruppen eben doch schwerer, als ich das aus den Übungsmaterialien gewohnt war. Gerade deswegen ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, sich super gut vorzubereiten, damit man nicht aus dem Konzept gebracht wird. Das Ergebnis wird ja im Vergleich zu den anderen dargestellt…
Ist dir während des Tests irgendetwas aufgefallen, was du vielleicht hättest besser machen können?
Ja, ich war anfangs sehr nervös. Von dem Test hing für mich viel ab und man kann ihn bekanntlich nur einmal mitschreiben – das kam bei mir alles hoch. Deswegen habe ich in den ersten beiden Untertests auch unterdurchschnittlich abgeschnitten. Ich hätte mir vorher besser überlegen können, wie ich die Nervosität besser in den Griff kriege, vielleicht mit Atmungsübungen oder Entspannungstechniken. Auf der anderen Seite: Der Test dauert so lang, es wird wahrscheinlich vielen so gehen, dass sie zeitweise aus welchen Günden auch immer ein bisschen durchhängen.
Was waren deine wichtigsten Gegenstände beim Test?
Die Verwendung von Bleistiften ist beim TMS verboten. Also habe ich für „Muster zuordnen“ zwei dünne Filzstifte verwendet (z.B. Stabilo). Die sind dafür besser geeignet als Kugelschreiber. Sicherheitshalber würde ich ansonsten mindestens zwei schwarze Kugelschreiber mitnehmen. Und dann natürlich verschiedenfarbige Textmarker. Außerdem hatte ich noch Taschentücher dabei, die können nie schaden.
Beim Üben habe ich eine Stoppuhr verwendet und sie auch zum Test mitgenommen. Während der kurzen Untertests war ich dann aber viel zu sehr im Stress, um sie immer wieder neu zu stellen. Es hat aber auch ganz gut ohne geklappt.
Wie war es mit Essen und Trinken während des Tests?
Getrunken habe ich hauptsächlich Wasser und Saftschorle. Achten sollte man dabei auf nicht zu komplizierte Verschlüsse und nicht zu viel Sprudel und Zucker.
Als Essen hatte ich Studentenfutter dabei, umgepackt in eine durchsichtige Tüte. Circa fünf Minuten vor dem Testteil „sorgfältiges und konzentriertes Arbeiten“ habe ich ein Stück Traubenzucker gegessen, um für die letzten Minuten vor der Mittagspause nochmal fit zu werden. Während der Mittagspause habe ich dann auf nicht zu schweres, aber nährstoffreiches Essen, Kaffee und frische Luft gesetzt.
Was hast du gemacht, nachdem du den Test geschrieben hast?
Direkt danach? Gar nichts, da war ich total platt. In den Tagen und Wochen nach dem Test habe ich versucht einzuschätzen, wie gut ich abgeschnitten habe. Ich habe verschiedene Szenarien gebildet und für diese ausgerechnet, an welchen Universitäten ich die besten Chancen habe. Wichtig zu wissen war, dass die Bewerbungsfrist auf hochschulstart.de für Altabiturienten schon vor der Veröffentlichung der TMS-Ergebnisse abläuft. Man muss sich also noch ohne das Ergebnis bewerben und seine Ortspräferenzen angeben. Sobald dann das TMS-Ergebnis veröffentlicht ist, hat man dann noch circa zwei Wochen auf informalem postalischen Weg Zeit, seine Ortspräferenzen zu ändern.
Julia, vielen Dank dass du uns so ausführlich berichtet hast. Und natürlich weiterhin alles Gute für dein Medizinstudium!