Die Vorbereitung auf den Medizinertest (TMS) – Interview mit einer erfolgreichen Teilnehmerin aus 2016

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Unser heutiger Blogbeitrag widmet sich den Erfahrungen von Julia beim Medizinertest (TMS) im Jahr 2016. Sie erzählt uns, wie sie sich damals vorbereitet hat und wie sie den Medizinertest letztes Jahr empfunden hat.

In diesem ersten Teil des Interviews haben wir Julia hauptsächlich Fragen zur Vorbereitung gestellt. Im folgenden zweiten Teil erzählt sie dann vom Testtag selbst.

 
Erst einmal haben wir ein paar Fragen zum Kennenlernen und warm werden. Erzähl doch mal: Wann hast du Abi gemacht und was für einen Schnitt hattest du? Wieviel hat dir der Medizinertest gebracht? Und wo studierst du jetzt Medizin?

Mein Abitur habe ich schon im Jahr 2015 gemacht. Rausgekommen ist bei mir ein Schnitt von 1,6 – an sich nicht die typische Medizinerschnitt-Liga. Im Mai 2016 habe ich dann den TMS gemacht. Mit einem Prozentrang von 87% konnte ich meine Chancen so erheblich verbessern und studiere jetzt Medizin im zweiten Semester in München.
Gratulation zu diesem Testergebnis und zum Studienplatz! Wie lange hast du dich auf den TMS vorbereitet?

Ich habe ein Gap Year gemacht und mich dann ab März 2016 intensiv auf den Medizinertest vorbereitet.

 
Welche Vorbereitungsmittel hast du genutzt?

Angefangen mit der Vorbereitung habe ich mit den Veröffentlichungen von ITB, dem Anbieter des Medizinertests. Auch die Testbücher von MedGurus habe ich intensiv durchgearbeitet. Nach ungefähr einem Monat Lernen und Trainieren habe ich einen Probetest von MedGurus gemacht. Das war sehr hilfreich, um einen Zwischenstand zu meinen Stärken und Schwächen zu bekommen. Gegen Ende habe ich dann auch noch die offiziellen Probetests gemacht. Zur Ergänzung habe ich mich immer wieder mit Freunden ausgetauscht und in die TMS-Facebook Gruppe geschaut.

 
Hattest du auch eine Medizinertest-Lerngruppe?

Nein, ich habe mich gegen eine Lerngruppe entschieden. Ich fühle mich schnell unter Druck gesetzt, wenn ich in einer Gruppe lerne. Ich glaube das ist Geschmackssache.

 
Du hast also auch keinen Vorbereitungskurs gemacht. Wieso nicht?

Das stimmt. Ich habe lange überlegt und viele Bekannte befragt, die einen Kurs gemacht haben. Die allgemeine Meinung dazu war: Die Kurse sind recht teuer und ersetzen das eigene Üben nicht. Zwar sind sie für das Lernen von Lösungsstrategien ganz sinnvoll, aber dann doch auch nicht zwingend notwendig. In den Übungsbüchern werden nämlich quasi die gleichen Strategietipps wie in den Kursen gegeben. Ich habe für mich entschlossen, das Geld lieber zu sparen, kenne aber auch Leute, die froh sind, einen Kurs besucht zu haben.

Allerdings habe ich einen eintägigen Probetest in München gemacht und fand das auch im Nachhinein sehr sinnvoll. Man kann sich so mit der Prüfungssituation vertraut machen und sieht, was es bedeutet, unter Zeitdruck zu stehen. Näher als ein Probetest kommt nichts an die reale Prüfungssituation ran.

 
Wie bist du beim Lernen vorgegangen?

Zuerst habe ich mir jede Aufgabe einzeln angeschaut und durchgearbeitet, ohne mich zu timen. So habe ich ein grobes Gefühl für die Anforderungen des Aufgabentyps bekommen. Das kann ich auch generell empfehlen, sich langsam an das Zeitlimit ranzutasten: Erst ohne Zeitlimit arbeiten, dann mit deutlich verlängertem (z.B. 1 Stunde für die Hälfte der Aufgaben, also 12, des Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Grundverständnisses) und dann immer näher ans Zeitlimit dran. So lässt sich anfängliche Verzweiflung ganz gut vermeiden…

Nach einigem lockeren Trainieren habe ich dann eine ungefähre Liste aufgestellt, wofür ich am meisten Training brauche. Das waren bei mir „Quantitative und formale Probleme“ und „Textverständnis“. Diese bin ich dann systematisch angegangen (also Aufgabentypen erkennen, Kopfrechnen üben etc.). Natürlich habe ich aber auch die anderen Untertests trainiert.

Allgemein habe ich täglich versucht meine Konzentrationsdauer zu steigern, um länger produktiv arbeiten zu können. So wird es ja dann auch im Test verlangt. Aufgabentypen wie „Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten“, in denen es nur um Schnelligkeit geht, habe ich einfach täglich ein- bis zweimal geübt um schneller zu werden – das hat auch echt viel geholfen. Sonst habe ich mir Strategien aus Büchern und der TMS-Facebook Gruppe gezogen und diese ausprobiert.

Mein Tipp: Nicht aus dem Konzept bringen lassen, wenn man bei manchen Untertests nicht fertig wird! Das ist völlig normal und darauf ist der Test ausgelegt.

 
Welche Bereiche kann man denn besonders gut trainieren und wie?

Die „Schlauchfiguren“ kann man gut nach dem Ausschlussverfahren lösen: Wenn es zum Beispiel gleiche Strukturen auf beiden Bildern auf einer horizontalen Ebene gibt, kann es sich nur um eine Drehung handeln. Wenn die Strukturen auf einer vertikalen Ebene sind, dann ist das Bild nach oben oder unten gekippt.

Beim „Muster zuordnen“ hilft es, wenn man sich nach einem Probetest direkt die Lösung anschaut. Dann merkt man, auf welche Strukturen man besonders achten muss. Hilfreich ist auch, mit zwei gespitzten Bleistiften zu arbeiten. Wenn man eine Spitze auf dem betreffenden Abschnitt des Musters und die andere Spitze auf den Bildausschnitt legt, muss man beim Hin- und Herschauen den Abschnitt auf dem Original nicht immer wieder neu suchen.

Für „sorgfältiges und konzentriertes Arbeiten“ hilft nur Übung, Übung, Übung! Am besten man kopiert sich die Übungsseiten aus Buch mehrmals raus und kreuzt sie zweimal täglich an.

Für das „Fakten und Figuren“ merken hilft eine blühende Fantasie: Man sollte die Bilder oder Stichpunkte immer mit möglichst absurden Geschichten oder Personen, die man kennt, verknüpfen.

 
Was hältst du denn für die optimale Vorbereitungsdauer?

Ich denke, die optimale Vorbereitungsdauer ist sechs bis acht Wochen. Ich habe mich in den ersten vier Wochen täglich deutlich verbessert. Danach wurde die Verbesserung weniger und mühsamer. Trotzdem habe ich auch nach den ersten vier Wochen immer noch meine Strategien, besonders in den quantitativen und formalen Problemen, deutlich verbessern können. Für mich hat sich also die etwas längere Vorbereitungszeit gelohnt. Es hängt natürlich auch davon ab, welchen Ehrgeiz man hat bzw. welches Ergebnis man erzielen möchte/muss.

 
In Teil 2 des Interviews erzählt uns Julia ihre Erfahrungen vom Testtag selbst und gibt wertvolle Tipps. Schau dir hier unsere vorherigen Blogeinträge rund ums Thema Bewerbung zum Medizinstudium/AdH/TMS an.

Für eine fundierte Auswertung eurer Zulassungschancen für jede einzelne Uni, basierend auf eurem persönlichen Profil, bieten wir euch den medirechner an.

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